Februar 15, 2022

Regelschmerzen lindern – Was hilft wirklich?

Laut Schätzungen leiden mehr als 50% der Menstruierenden während ihrer monatlichen Blutung unter Schmerzen. Und ein Großteil von ihnen denkt, diese Unterleibsschmerzen während der Periode wären normal. Ich gehörte übrigens auch ganz lange dazu. Als Jugendliche litt ich unter starken Regelschmerzen. Ätzende Krämpfe im Unterleib, die bis in die Beine zogen und es mir unmöglich machten, meinem Alltag weiter nachzugehen. Für mich war das normal. Die Regel ist eben schmerzhaft. Auch meine Frauenärztin sagte nicht viel dazu und verordnete mir nur die Pille (auch aufgrund meiner Pickel im Gesicht). Aber ist das wirklich der einzige Weg, um Regelschmerzen zu lindern? Oder was hilft wirklich gegen Regelschmerzen?

Kann ich Regelschmerzen lindern oder sind sie vielleicht einfach normal?

Das ist vielleicht die allererste Frage, die du dir stellen solltest. Denn immer noch wird davon ausgegangen, dass man da halt durch muss. Ja, ist ja nur einmal im Monat. Ibu einschmeißen und gut isses. Das haben schließlich alle Frauen so.

Ja, ist das so? Ich habe keine Regelschmerzen. Nicht mehr zumindest. Und ich weiß, dass viele Frauen, mit denen ich gearbeitet habe, auch keine oder kaum noch Regelschmerzen hatten. Also können diese Periodenschmerzen ja so normal nicht sein. 


Regelschmerzen lindern heißt Ursachen finden

Natürlich kannst du gegen deine Regelschmerzen Tabletten nehmen. Ibuprofen, Buscopan oder Aspirin - die Liste ist lang. Bist du aber auf der Suche nach einer Alternative zu diesen Schmerzmitteln, gilt es die Ursache deiner Periodenschmerzen ausfindig zu machen. Lass uns doch mal die möglichen Ursachen für Regelschmerzen ansehen. ÄrztInnen unterscheiden zwischen einer primären und einer sekundären Dysmenorrhoe. Dysmenorrhoe ist übrigens der Fachbegriff für Regelschmerzen. 

Primär bedeutet: Es liegt den Schmerzen keine Erkrankung zugrunde. Man könnte auch sagen, dass die Ursache unbekannt ist. Das stimmt allerdings nicht so ganz, wie du gleich sehen wirst. Die primäre Dysmenorrhoe tritt meist schon in jüngerem Alter auf. Bei der sekundären Dysmenorrhoe sind die Schmerzen mit einer zugrundeliegenden Erkrankung verbunden. Typischerweise treten die Schmerzen hier erst in einem späteren Lebensalter auf. Um den Blogpost hier nicht zu sprengen, widmen wir uns hier erstmal der primären Dysmenorrhoe. Aber Achtung: Das, was du gleich erfährst, hat auch einen Einfluss, wenn deine Regelschmerzen z.B. durch eine Endometriose, Myome oder andere Erkrankungen hervorgerufen werden.


Primäre Regelschmerzen – keine Ursache erkennbar?

Eine genaue Ursache ist für primäre Regelschmerzen nicht bekannt. Es wird aber vermutet, dass sogenannte Prostaglandine verantwortlich sind. Prostaglandine sind Gewebshormone, die bei verschiedenen Körperprozessen eine Rolle spielen. Sie sind Vermittler für die Wirkung von Hormonenm spielen bei der Fieberbildung eine Rolle und sind an Entzündungen beteiligt. Und: Sie sind wichtiger Faktor bei der lokalen Schmerzvermittlung. Deshalb sind Prostaglandine sogenannte Schmerzmediatoren.

Prostaglandine sind wichtig, damit die Gebärmutterschleimhaut korrekt abgestoßen werden kann. An der Entstehung der Regelschmerzen ist insbesondere das Prostaglandin F2-alpha beteiligt. Setzt dein Körper zu viele dieser Prostaglandine frei, krampft die Gebärmutter verstärkt und auch dein Schmerzempfinden steigt. Ibuprofen hilft bei Regelschmerzen übrigens deshalb oft so gut, weil es ein Prostaglandinsynthese-Hemmer ist. Es verhindert also, dass zu viel Prostaglandin ausgeschüttet wird.


Regelschmerzen lindern durch entzündungshemmende Ernährung

Wenn Ibuprofen das kann, dann kannst du das auch! Denn du kannst deine Regelschmerzen lindern, wenn du dafür sorgst, dass dein Körper weniger Prostaglandine ausschüttet. Aber wie geht das?


1. Verzehre vermehrt Lebensmittel mit einem hohen Anteil an Omega-Fettsäuren

Omega-3-Fettsäuren hemmen die Produktion proinflammatorischer, also entzündungsfördernder, Prostaglandine [1]

Und genau diese Prostaglandine können deine Regelschmerzen pushen. Du kannst also der Prostaglandinproduktion entgegenwirken, wenn du vermehrt Omega-3-Fettsäuren in deine Ernährung einbaust. Quellen dafür sind Fisch, Walnüsse, Leinsamen und Leinsamenöl. Auch die Einnahme von Omega-3-Fettsäure-Kapseln aus Algen kann sinnvoll sein.


2. Nicht so viele Omega-6-Fettsäuren

Unser Körper braucht Omega-6-Fettsäuren ebenso wie Omega-3-Fettsäuren. Stimmt das Verhältnis allerdings nicht, nehmen Entzündungsreaktionen und damit die Ausschüttung von Prostaglandinen zu. Unter anderem enthalten Mais- und Sonnenblumenöl viele Omega-6-Fettsäuren.


3. Baue Vitamin E reiche Lebensmittel in deine Ernährung ein, um deine Regelschmerzen zu lindern

Vitamin E gehört zu den Antioxidantien und auch zu den Entzündungshemmern ( Es ist in der Lage die Synthese von Prostaglandinen zu hemmen [2]. Entsprechend führt ein Mangel an Vitamin E dazu, dass die Prostaglandinsynthese steigt. Viel Vitamin E enthalten neben Sonnenblumensamen auch Erdnüsse, Spinat und Brokkoli.

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4. Du willst deine Regelschmerzen lindern? Meide Weizen!

Auch Weizen und Produkte, die aus Weizen hergestellt werden, können die Produktion von entzündungsfördernden Prostaglandinen anregen. Wenn du unter starken Regelschmerzen leidest, kann es also sinnvoll sein, zumindest versuchsweise für 2 Zyklen auf Weizen und weizenhaltige Produkte zu verzichten.


5. Tierische Produkte vom Speiseplan streichen

Fleisch und Wurstwaren, insbesondere aus Schweinefleisch, enthalten viel Arachidonsäure. Arachidonsäure ist eine Vorstufe der Prostaglandine und potenziell entzündungsfördernd. Hier solltest du also besser verzichten. Übrigens sind auch Milch- und Milchprodukte von der Kuh in den meisten Fällen nicht unbedingt förderlich für eine schmerzarme Regelblutung. Grund hierfür ist das A2-Casein, ein Milcheiweiß, dass im Körper Entzündungsreaktionen hervorrufen kann.


6. Zucker? Lieber nicht!

Tückisch, denn genau vor oder während der Periode ist die Lust auf Süßes ja groß. Aber tu dir den Gefallen und verzichte auf Zuckerbomben. Dadurch entlastest du zum einen deinen Blutzuckerspiegel und fachst zum anderen nicht unnötig Entzündungsreaktionen in deinem Körper an. Und du erinnerst dich oder? Prostaglandine werden bei Entzündungsprozessen vermehrt ausgeschüttet. 


Regelschmerzen lindern? Vergiss deine Hormone nicht!

Übrigens kann ein Grund für eine vermehrte Ausschüttung schmerzfördernder Prostaglandine ein Progesteronmangel sein. Bei Regelschmerzen solltest du deshalb auch immer darauf Bedacht sein, deine Hormone in die Balance zu bringen.

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Das Wichtigste auf einen Blick

Regelschmerzen können verschiedene Ursachen haben. Bei den primären Regelschmerzen liegt meist eine vermehrte Ausschüttung entzündungsfördernder und schmerzverstärkender Prostaglandine vor. Mit deiner Ernährung kannst du hier aktiv Einfluss nehmen und deine Regelschmerzen lindern.

Über die Autorin dieses Artikels

Katrin Schumann

Katrin Schumann ist  Expertin für ganzheitliche Frauengesundheit. Sie unterstützt Frauen dabei, ihren eigenen Weg zu mehr Weiblichkeit, Gesundheit und Wohlbefinden zu gehen. Dabei zeigt sie Alternativen zur Pille als Patentlösung auf. Ihr Anliegen ist es, Frauen Wissen über ihren Körper zu vermitteln, damit sie freie und eigenständige Entscheidungen treffen können. Mehr über Katrin Schumann erfahren

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