April 1, 2019

Stoffbinden statt Tampons

Es gibt viele Gründe, keine Tampons zu verwenden. Wenn du dich gegen Tampons entschieden hast, bist du vielleicht auf der Suche nach einer Alternative. In einem anderen Artikel habe ich dir bereits über die Menstruationstasse berichtet. Heute geht es um Stoffbinden, denn nicht jede Frau möchte sich während der Monatsblutung eine Tasse in ihre Vagina einführen.

 

Was sind Stoffbinden?

 Einfache Frage, einfache Antwort: Binden aus Stoff. Herkömmliche Binden bestehen aus Zellulose, Polyethylen, Polypropylen und Schmelzklebestoffen. Gute Stoffbinden bestehen hingegen ausschließlich aus Bio-Baumwolle. Im Kern sind sie zumeist verstärkt, sodass ein ausreichender Auslaufschutz besteht. Um das schon vorwegzunehmen: Stoffbinden sind genauso sicher wie die Wegwerfvariante. Gute Stoffbinden verrutschen nicht und bieten zudem einen hohen Tragekomfort.

 

Warum keine normalen Binden?

Auf diese Frage gibt es gleich mehrere Antworten. Herkömmliche Binden haben gleich mehrere Nachteile. Zum einen sind die Binden häufig gebleicht. Deshalb sind sie auch so schön weiß. Eine Vielzahl der Binden ist zudem parfümiert. Wie erwähnt enthalten Binden Kleber-Chemikalien, damit die einzelnen Schichten zusammenhalten. Auch Rückstände von Dioxin und anderen Chemikalien finden sich auf den Binden. Weißt du was alle diese Stoffe gemeinsam haben? Sie haben in deinem Intimbereich überhaupt nichts zu suchen. Noch dazu sind die beschichteten Binden wenig atmungsaktiv. Das feuchtwarme Klima, das dadurch entsteht, fördert zum Beispiel die Entstehung von Pilzinfektionen. Wenn du häufiger unter einem Scheidenpilz leidest, solltest du dir in jedem Fall Gedanken über deine Monatshygiene machen.

 

Weniger Müll durch Stoffbinden

 Normale Binden sind Einwegprodukte. Wenn sie benutzt wurden, landen sie auf dem Müll. Ähnlich wie Windeln verrotten auch Binden nur sehr langsam. Wenn du dir mal durchrechnest, wie viele Binden du in deinem Leben benutzt, kommt ein ganz schöner Müllberg zusammen. Es sind übrigens rund 15.000 Binden pro Frau! Aus ökologischen Gesichtspunkten lohnt es sich also auf jeden Fall, auf Stoffbinden umzusteigen.

 

Geld sparen mit Stoffbinden

 Auf den ersten Blick erscheinen die Stoffbinden teuer. Auch ich musste ganz schön schlucken, als ich die Preise gesehen habe. Eine mittelgroße Stoffbinde mit Flügeln kostet rund 15 Euro. Wenn du während deiner Periode ausschließlich Stoffbinden nutzen möchtest, benötigst du je nach Stärke deiner Blutung 12 normale Binden, 6 Nachtbinden und 6 Slipeinlagen. Benutzt du die Stoffbinden in Kombination mit der Menstruationstasse, was übrigens wunderbar funktioniert, sind es entsprechend weniger.

Klar, im Vergleich zu einem Paket Wegwerfbinden ist die Stoffvariante teuer. Doch der Schein trügt, denn die Binden kannst du mehrere Jahre nutzen. Du sparst also die monatlichen Kosten für deine Menstruationshygiene ein. Wenn dir die Investition für den Anfang zu groß ist, gestalte den Übergang von Wegwerfbinden zu Stoffbinden doch einfach schrittweise. Lege dir jeden Monat ein oder zwei neue Stoffbinden zu. So wächst deine Sammlung stetig und du wirst trotzdem nicht arm 😉

 

Stoffbinden reinigen

 Stoffbinden können mehrfach verwendet werden. Die Binden aus Bio-Baumwolle sind sehr robust und können ohne Probleme bei Temperaturen bis 95°C gewaschen werden. Auch bei 40 bis 60°C werden die Binden bei gesunden Menschen ausreichend rein. Solltest du hingegen unter Pilzinfektionen oder bakteriellen Infektionen leiden, muss die Wäsche gekocht werden. Andernfalls drohen Reinfektionen. Bestenfalls nutzt du zum Waschen ein ökologisches Waschmittel. Auf einen Weichspüler solltest du in jedem Fall verzichten, da er die Saugfähigkeit der Baumwolle einschränkt. Ich nutze derzeit Stoffbinden von ALMO und kann dir garantieren, dass sie auch ohne Weichspüler wunderbar weich bleiben und sich sehr angenehm tragen. Je nach Marke sind die Binden auch trocknergeeignet und so schnell wieder einsetzbar. Natürlich kannst du sie auch auf der Wäscheleine trocknen.

Je nach Frau werden die Binden in der Waschmaschine auch ohne Vorbehandlung sauber. Es können aber insbesondere bei helleren Farben sichtbare Flecken zurückbleiben. Mich stört das überhaupt nicht. Solltest du das nicht mögen, such dir einfach dunkelrote, grüne oder schwarze Binden aus. Hier fallen Flecken nicht auf.


Wohin mit den benutzten Stoffbinden?

 Natürlich kannst du nicht für jede Binde die Waschmaschine anwerfen. Wohin also mit den benutzten Binden bis zur nächsten Waschladung? Am besten legst du dir einen sogenannten Wetbag zu. Das ist eine Aufbewahrungstasche aus beschichtetem Polyesterstoff. Wetbags gibt es auch als kleine Variante, sodass du deine Binden unterwegs wechseln kannst. Die Binden faltest du nach dem Tragen zu einem kleinen Päckchen zusammen und packst sie in die Aufbewahrungstasche. So gibt es auch keine Schmiererei und nichts riecht.

 

Stoffbinden im Wochenbett

Im Wochenbett sind Stoffbinden in jedem Fall sehr zu empfehlen. Ich weiß nicht, ob du schon entbunden hast? Um den Wochenfluss aufzufangen, darfst du aufgrund der Infektionsgefahr keine Tampons nutzen. Stattdessen gibt es riesige Einlagen, auch gerne Surfbretter genannt. Ich fand die furchtbar unbequem und unpraktisch. Stoffbinden sind hier eine tolle Alternative, da sie so schön weich sind und deshalb auch bei Geburtsverletzungen bequem sitzen. Für das Wochenbett gibt es extra große Stoffbinden. Du bekommst sie zum Beispiel bei ALMO oder auch bei Kulmine.

 

Wo kann ich Stoffbinden kaufen?

 Die Auswahl an Stoffbinden wird zum Glück immer größer. Um die richtige Binde für dich zu finden, musst du vielleicht ein bisschen ausprobieren. Ich besitze Stoffbinden von ALMO und bestelle zudem bei Kulmine*. Hier findest du eine große Auswahl an Stoffbinden und Zubehör.

Benutzt du auch Stoffbinden oder stellst du vielleicht grad deine Monatshygiene um? Lass mich gerne an deinen Erfahrungen teilhaben oder stelle deine Fragen. Möchtest du mehr über die alternative Monatshygiene erfahren? Gerne, dann hier entlang:

Warum du keine Tampons nutzen solltest

Alles, was du über die Menstruationstasse wissen musst

 

* Dieser Text enthält Affiliate-Links. Wenn du über diesen Link einen Kauf tätigst, erhalte ich eine kleine Provision. Dich kostet das natürlich keinen Cent mehr. Ich danke für deine Unterstützung.

Über die Autorin dieses Artikels

Katrin Schumann

Katrin Schumann ist Heilpraktikerin und Expertin für Frauengesundheit. Sie unterstützt Frauen dabei, ihren eigenen Weg zu mehr Weiblichkeit, Gesundheit und Wohlbefinden zu gehen. Dabei zeigt sie Alternativen zur Pille als Patentlösung auf. Ihr Anliegen ist es, Frauen Wissen über ihren Körper zu vermitteln, damit sie freie und eigenständige Entscheidungen treffen können. Mehr über Katrin Schumann erfahren

Das könnte dich auch interessieren

Hinterlass gerne einen Kommentar

Your email address will not be published. Required fields are marked

{"email":"Email address invalid","url":"Website address invalid","required":"Required field missing"}